Gefahr durch Trend zum Compound?

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Christian schießt wieder Recurve

2015 08 14 18.11.11Christian (Foto links), einer der prominenten Compoundschützen des SCUG, wurde kürzlich dabei beobachtet, wie er mit einem Recurve-Bogen trainierte. Auf die niedliche Größe seines Sportgeräts angesprochen, sagte Christian, er müsse erst wieder Kraft aufbauen. In den langen Monaten auf Compound, hätten sich sämtliche Muskeln zurückgebildet. 

Der Bogensportler hatte 2014 nach einer angeblichen Schulterverletzung das Lager gewechselt und bereut dies nun offensichtlich. 

„Irgendwann wird es langweilig“, sagte Christian im Interview. „immer ins Gold schießen, auf jede Entfernung und ohne Anstrengung.“ 

So wie Christian geht es vielen Compoundschützen. Jens zum Beispiel. Innerhalb kürzester Zeit hat er sich vom Anfänger zum Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft entwickelt (die Medien berichteten). Doch während die anderen SCUGler ehrfürchtig und stolz zu ihm aufschauen, ist ihm selbst der ganze Rummel um seine Person eher unangenehm. 

„Das ist wirklich nicht der Rede wert“, sagte Jens in einer seiner seltenen Pausen beim Training. Ein Recurve-Schütze, der anonym bleiben möchte, bestätigte: „Bei Compound kann sich jeder für alles qualifizieren.“

Und dies ist anscheinend die Absicht einiger Compound-Sportler. Da wird deftigst aufgerüstet, Hoyt-Pro-Staff Bögen von amtierenden Weltmeistern erworben, Privat-Trainings im Ausland absolviert, um nur einige Gerüchte zu nennen und zu bestätigen.

Man darf gespannt sein, wie es weiter geht: sinkt die Bedrohung durch den Trend zu Compound tatsächlich oder ist dies nur eine kurze Entspannung vor der nächsten Welle? Bleibt Recurve die wichtigste Wettkampfklasse, wie Ralph Kunath, Leiter der SCUG-Bogenschützen, in seiner Ansprache bei der Bezirksmeisterschaft demonstrativ behauptet hatte? All das beobachten wir weiter und berichten an dieser Stelle.